Zum Kompromiss zur Amulanzversorgung für Krebspatientinnen

Veröffentlicht am 05.12.2016 in Stadtverordnetenfraktion

Reimelt: "Zahlenspielerein sind unwürdiges Geschachere"

,,Dieser Kompromiss ist faul und die dahinterliegenden Zahlenspielereien sind ein unwürdiges Geschachere auf dem Rücken von Frauen, die sich gerade ohnehin in einer existenzbedrohenden, einschneidenden Lebensphase befinden“, kommentierte Katja Reimelt, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Stadtverordnetenfraktion das Ergebnis des Berufungsausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung. Es gebe, so die SPD-Politikerin, einen unabweisbaren Bedarf an der medizinischen Leistung, die bisher von Herrn Professor Wolfgang Friedmann erbracht werde: „Es geht auch nicht darum, die medizinische Leistung der Praxis Kröger & Schütz abzuwerten. Sondern darum, dass es für Menschen, die an Krebs erkrankt sind, eine menschenwürdige und vor allem vertrauensbasierte Behandlung geben muss“, so Reimelt. Es sei fatal, wenn durch die Diskussion der Eindruck erweckt werde, als müssten Frauen eine subjektiv als schlechter empfundene Behandlung hinnehmen, weil das Geld nicht da sei: „Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist von hoher Wichtigkeit und ein elementarer ganzheitlicher Teilaspekt für den Behandlungserfolg. Das lässt sich auch nicht mit Blick auf Kostensituationen verordnen oder per Dekret erzeugen. Mir persönlich reicht es nicht, wenn der Berufungsausschuss nach eigenen Worten ,zähneknirschend‘ einen Kompromiss beschließt: Faul bleibt trotzdem faul.“

 

Die nun geltende Übergangslösung sei nicht ausreichend, so die SPD-Politikerin. Schon die im August diskutierte Entscheidung des Zulassungsausschusses, die Ermächtigung für Herrn Professor Friedmann nicht zu verlängern, sei ein Skandalstück aus dem Elfenbeinturm gewesen. Der starke Wunsch nach Wahlmöglichkeiten und alternativen Behandlungsmethoden sei unabweisbar und richtig: „Ein Gesundheitssystem, bei dem der Rotstift Schicksal spielt und bei dem der Mensch nur noch eine Sammlung von Zahlen und Kosten ist, ist kränker als der Mensch, der ihm unterworfen ist.“

 

Es gebe den Bedarf für beide Angebotsschienen, so Reimelt: Sowohl für das 2006 zertifizierte Brustzentrum im KBR als auch für die onkologische Fachpraxis am AMEOS Klinikum St. Joseph. Im KBR, so die SPD-Politikerin, werde ergänzend ganzheitlich therapiert und Betroffenen stünde ein Netzwerk aus Psychologen und Sozialarbeitern zur Verfügung steht. „Die Erwartung der SPD-Stadtverordnetenfraktion ist, dass die Kassenärztliche Vereinigung mit dem würdelosen Spiel auf dem Rücken von Frauen mit lebensbedrohlicher Erkrankung aufhört. Es muss endlich Sicherheit an die Stelle der vielen Fragezeichen treten – für die Frauen, aber auch für die Familien, die dahinter stehen“, so Reimelt.

 

 

Stadtverordnetenfraktion 2023-2027

 


Von links nach rechts Lisa Wittig, Sönke Allers, Gunda-Böttger Türk, Cecil Hammann, Sabrina Czak, Jörn Hoffmann, Tabea Batz, Torsten von Haren, Harry Viebrok, Martina Kirschstein-Klingner, Dominique Ofcarek, Susanne Ruser und Selcuk Caloglu

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